Weihnachten ist die schönste Zeit des Jahres. Für mich
genauso wie für viele andere Menschen. Es ist endlich wieder Zeit sich den
angenehmen Dingen im Leben zu widmen und die Geschwindigkeit aus seinem Alltag
herauszunehmen. Einfach Zeit durchzuatmen.
Am besten kann ich in der Küche entspannen und daher
haben wir dieses Jahr die ganze Familie eingeladen. Das heißt am Heiligen Abend
waren mit uns beiden Gastgebern insgesamt zehn erwachsene Menschen zu sättigen.
Eine schwierige Aufgabe wie ich empfand, vor allem das einschätzen der Mengen
gestaltete sich für mich als äußerst kompliziert. Es stellte sich danach
heraus, dass mein Menü wohl noch eine hungrige Fußballmannschaft gesättigt
hätte, aber die Grundrezepte sind ja durchaus übertragbar.
Menüfolge:
Vorspeise: Hähnchensulze mit Brotchip und frischer Kresse
Zwischengang: Kürbiscremesuppe mit Grissini, gerösteten
Kürbiskernen und gebratenem Speck
Hauptgang: Truthahn mit diversen Beilagen
Nachtisch: Zweierlei Eis mit Rotweinreduktion
Teil 1:
Zutaten für die Vorspeise:
1 halbes Suppenhuhn
4 Karotten
1 Stange Lauch
2 große Zwiebeln
1 Sellerieknolle
3 Petersilienwurzeln
8 Pfefferkörner
1 Lorbeerblatt
4 Wacholderbeeren
1 TL Senfsaat
Petersilienstiele
1 halbe Flasche Weißwein
Wasser
Salz
Pfeffer
Muskat
geschmacksneutrales Öl z.B. Sonnenblumenöl
Gelatinepulver (für 10 Personen benötigt man Pulver um
1,5l gelieren zu lassen)
3 dünne Scheiben Roggenbrot
etwas Butter
Chilisalz
frische Kresse
Zubereitung der Vorspeise:
Das Gemüse putzen und waschen, dann in grobe Stücke
schneiden. Die Zwiebel ungeschält halbieren. Wenig Öl in einem großen Topf
erhitzen und die Zwiebel an der Schnittstelle darin anbraten. Das restliche
Gemüse zugeben und alles kurz andünsten, ohne dass das Gemüse Farbe annimmt.
Anschließend mit dem Weißwein ablöschen und mit Wasser auffüllen. Dabei ist
unbedingt darauf zu achten, dass der Topf maximal halbvoll ist, da das Huhn
auch noch einiges an Volumen beansprucht.
Alles aufkochen lassen und daraufhin in den kochenden
Ansatz das Suppenhuhn gleiten lassen. Bei niedriger Temperatur alles köcheln
lassen, bei uns zu Hause sagt man auch „simmern“ dazu. Nun können auch die
Gewürze, sowie die Petersilienstile zugefügt werden.
Kleiner Tipp: Drückt die Körner, Beeren und Stiele etwas
im Mörser an, sodass das Aroma besser austreten kann.
Nach ungefähr 45 Minuten sollte das Huhn weich gegart
sein und es kann nun alles mit Salz abgeschmeckt werden.
Der Fond der nun entstanden ist, wird zum einen in der
Vorspeise genutzt und zum anderen für die Zubereitung der Suppe im Zwischengang
verwendet. Zur Verarbeitung muss immer das Gemüse vom Rest getrennt werden.
Für zehn Portionen des 1. Gangs werden 1,5l des Fonds abgenommen
und kräftig mit Salz, Pfeffer und v.a. Muskat gewürzt. Das Fleisch vom Hühnchen
ablösen und von Knochen und Sehnen befreien. Das Fleisch sowie das Gemüse in
kleine Stücke schneiden. Die geschnittenen Zutaten nun in ein schönes, eher
kleines Gefäß einfüllen. Wie auf dem Bild zu sehen, habe ich die Vorspeise in
kleinen Whiskeygläsern angerichtet.
Die 1,5l Fond sollten nun nach Beschreibung mit der
Gelatine vermengt werden und dann den mit Gelatine versetzten Fond solange
angießen, bis das Gemüse und Fleisch bedeckt ist.
Nun muss alles zum gelieren am besten eine Nacht kühl
gestellt werden.
Für die Brotchips müssen die Brotscheiben in Stücke
geschnitten werden (hier kennt die Kreativität keine Grenzen). Dann eine
Butterflocke in einer Pfanne schmelzen und Chilisalz zugeben. Darin das Brot
kross bräunen und auf einem Küchenpapier abtropfen lassen.
Zur Garnierung kann der abgetropfte Brotchip nun in die
Sulze gesteckt werden. Die Kresse abschneiden und passend auf der Sulze
anrichten. Die Kresse bringt eine feurig scharfe und frische Würze. Alternativ
würden sich hier auch Blüten der Kapuzinerkresse oder für eine andere
Geschmacksrichtung einige frische Basilikumblätter gut eignen.
Zutaten für den Zwischengang:
3 kleine Hokkaidokürbisse
3 Zwiebeln
3 Zehen Knoblauch
3 Kartoffeln
500 ml Weißwein
2 l Geflügelbrühe
2 Chilischoten
400 ml Sahne
etwas Olivenöl
Ingwer
Curry
Cayennepfeffer
Salz
Pfeffer
200g geschälte Kürbiskerne
15 Scheiben geräuchertes Bündle (geräucherter
Schweinebauch)
Zubereitung des Zwischengangs:
Für die Suppe muss zuerst der Kürbis gewaschen und dann
halbiert werden. Das Innere des Kürbis am besten mit einem Löffel
herauskratzen.
Danach die Zwiebel und den Knoblauch schälen und in grobe
Stücke schneiden. Die Chilis schneiden und zusammen mit den Zwiebel- und
Knoblauchstücken in einem Topf anschwitzen. Dabei sollten die Zutaten glasig
werden und keine Farbe annehmen.
Den Kürbis grob zerkleinern und in den Topf dazugeben.
Alles kurz braten und dann mit dem Weißwein ablöschen. Den Fond angießen und
alles in allem solange köcheln lassen, bis das Gemüse weich ist. Währenddessen
die Kartoffeln schälen und in grobe Stücke schneiden. Auch die Kartoffelstücke
zum Suppenansatz geben und mitgaren lassen.
Wenn das Gemüse weich gekocht ist, muss die Masse mit
einem Stabmixer zerkleinert werden. Die Sahne zugeben und alles gut verrühren.
Nun alles mit Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer würzen.
Den Ingwer von der Schale befreien und mit einer Reibe fein zerreiben. Zur
Suppe zugeben. Dabei kann man meiner Einschätzung nach nicht zu viel zugeben,
Kürbis und Ingwer harmonieren perfekt.
Das gleiche gilt für Curry, welches nun abschließend eingerührt wird.
Zur Aufwertung der Suppe nun noch Kürbiskerne bei
mittlerer Temperatur rösten. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass die
Kerne nicht zu dunkel werden, da sonst verstärkt Bitterstoffe entstehen. Durch
das Rösten entsteht ein angenehmes nussiges Aroma, welches perfekt mit der
Suppe harmoniert.
Die Scheiben des Schinkens in einer Pfanne bei mittlerer
Hitze langsam auslassen, bis sie richtig kross sind.
Ehrlich gesagt muss ich zugeben, dass die Grissini von
meiner Frau gebacken wurden. Daher möchte ich keine weiteren Aspekte dazu
beschreiben. Sie sind dann bei Alexandra zu finden.
Guten Appetit und viel Spaß beim Nachkochen
Andi
Verdammt, warum gehöre ich nicht zu eurer Familie xD
AntwortenLöschenDie Suppe sieht sooooo lecker aus, ich will aber gar nicht wissen, wie lange du in der Küche standest.
Liebste Grüße
Daniela
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